Vor einigen Tagen hatte ich wieder Besuch in meinem Garten. Die Bären Mamma mit ihren 3 Teenager Rabauken-Bären kamen, auf ihren Weg zur Mülltonne des Nachbarns, vorbei und begutachteten mein Plastikgewächshaus. Aus meinem Küchenfenster konnte ich die Bärenfamilie gut beobachten und war auch in der Lage ein kleines Video aufzunehmen. Natürlich habe ich dieses Video auch mit Freunden und in der Facebookgruppe „Leben in den USA“ geteilt. Das hat mich dann auf die Idee gebracht, im Podcast und Blog auch einmal das Thema Tiere in Neuengland anzusprechen. Auch wenn ich kein Tierexperte bin, ich bin in der glücklichen Lage einige der Tiere in Neuengland in meinem Garten beobachten zu können.
Einige der folgenden Tiere waren mir nicht bekannt bevor ich in die USA gezogen bin, andere kennt man auch aus Deutschland und doch sind sie hier ein bisschen anders.
Chipmunks – Streifenhörnchen
Chipmunks sind kleine putzige Tiere, die in meinem Garten eifrig nach Futter suchen. Sie ernähren sich unter anderem von Früchten, Nüssen, Samen, Pilzen, Insekten, Würmern aber auch Vogeleier und Babyvögeln oder -Mäusen. Oft höre ich sie mit dem Typischen Chip Chip, mit dem sie sich verständigen und wohl auch vor meiner Katze warnen. Dann verziehen sie sich in ihre unterirdischen Gänge und Höhlen.
Man sagt Chipmunks machen einen Winterschlaf, das stimmt nicht ganz, da sie zwar im Winter viel Schlafen, aber doch ab und an aufwachen um zu essen und sich Futter in die Backen zu schieben.
Auch wenn diese Tiere sehr putzig sind, können sie auch Schäden anrichten, da sie Gänge im Garten buddeln und sich natürlich auch Essen aus dem Garten stelen.
Black Bears – Schwarzbären
An unseren Garten grenzt ein kleiner Wald und es ist erstaunlich was da alles lebt. Aus dem Garten kommen oft Bären und ich habe dann das Privileg diese wunderschönen Tiere aus sicherer Entfernung zu beobachten.
In dem Video sieht man Mama Bär mit ihren 3 kleinen Bärenkindern, wie sie im letzten Jahr in meinem Garten gespielt haben. Inzwischen sind die 3 zu Teenagern herangewachsen und üben sich in dem Familien Business Mülltonnen nach Essen zu durchstöbern.
Unabsichtlich sind mein Mann und ich den Bären schon sehr nahe gekommen, was diese glücklicherweise nicht irritiert hat.
Diese Tiere sind in Neuengland keine Seltenheit und gemessen an der Häufigkeit der Sichtungen, gibt es erstaunlich wenig Zwischenfälle in denen ein Bär einen Menschen verletzt. Das heißt natürlich nicht, das man diesen zu nahe kommen sollte, es sind keine Streicheltiere, diese Tiere können sehr gefährlich werden! Die Bären können auch erstaunlich schnell rennen, auch wenn die erwachsenen Bären sich normalerweise eher langsam bewegen.
Die Bären sind sehr klug und können auch Türen öffnen und sind auch schon in Häuser gegangen. Sie kippen am Mülltag die Mülltonnen um, zerren die Müllbeutel in den Wald und suchen dort nach Essbaren. Sehr gerne machen sie sich auch über Vogelfutter her. Werden sie fündig, merken sie sich das und kommen wieder.
Squirrels – Eichkätzchen
Die Eichkätzchen in New England sind überwiegend grau, es gibt hier auch seltene schwarze Eichhörnchen.
Foxes – Füchse
Wir haben einen Fuchs in der Nachbarschaft, der auf seiner Route auch durch unseren Garten spaziert. Als ich diesen das erste Mal gesehen hatte, dachte ich erst dies wäre ein Coyote oder etwas in der Art, da er sehr groß war. Die Füchse in Neuengland können braun oder grau sein und sind wesentlich größer als die deutschen kleinen Füchse. Mein Fuchs geht mir mindestens zur Hüfte. Ich habe leider kein Bild.
Raccoon – Waschbär
Waschbären gibt es auch in Deutschland. Meinen erstem Waschbären bin ich aber in meinem Porch begegnet. Es war wohl keine gute Idee das Fenster für die Katze offen zu lassen, damit sie Zugang zum Katzenfutter hat. Auch Raccoons mögen gerne Katzenfutter fressen, sie scheuen sich aber auch nicht vor der Mülltonne.
Auch wenn diese Tiere mit ihren Pfoten goldig aussehen, sollte man sie nicht anfassen, da sie oft voller Flöhe sind. Sie sind normalerweise auch nicht in der Laune sich streicheln zu lassen. Wenn du ihnen so nahe kommen kannst, daß du sie streicheln könntest, kann dies ein Zeichen für Tollwut sein.
Groundhogs – Murmeltier
Auch Groundhogs gibt es in Deutschland, aber hier in Neuengland haben sie sogar ihren eigenen Tag. Am Groundhog Day am 2. Februar wird in einer feierlichen Zeremonie das Murmeltier herausgeholt um das Wetter vorherzusagen. Sieht der Groundhog seinen Schatten soll es noch 6 Wochen mehr Winter geben. Sehr zuverlässig ist diese Voraussage allerdings nicht.
Schlangen
Die meisten Schlangen in Neuengland sind eher harmlos. Giftig sind die Timber rattlesnake und die Copperhead, beide sind allerdings vom Aussterben bedroht und auch nur in abgelegenen Berggebieten zu finden.
Spinnen
Als ich das erste Mal von beißenden Spinnen gehört hatte, dachte ich es erlaubt sich jemand einen Scherz mit mir. Aber Spinnen können nicht nur beißen sondern es gibt in Neuengland sogar zwei giftige Spinnenarten. Die schwarze Witwen Spinne und die Brown recluse spider sollte man meiden.
Im Meer
Seit einiger Zeit werden an den Küsten von New England mehr große weiße Haie gesichtet.
Auch die Quallen (Jellyfish) gibt es mehr im Meer um Neuengland. Von einer Qualle berührt zu werden ist schmerzhaft, für manche Menschen sogar lebensgefährlich.
Turkey – Truthahn
Ich mag meinen Truthahn am liebsten mit Soße und gefüllt mit Stuffing und nicht in meinem Garten an meinem Gemüse essend. Dennoch kommen auch wilde Truthähne aus dem Wald um sich in meinem Garten zu bedienen.
Ich habe gelesen es hilft einen Spiegel aufzustellen, was ich auch gemacht habe.
Wilde Truthähne können einem hier auch über die Straße laufen.
Jedesmal wenn ich sie gesehen habe waren sie in einer Gruppe von 4-8 Vögeln.
Die Wilden Truthähne sind wesentlich kleiner als die gezüchteten Truthähne.
Wilde Schildkröten
Auch Schildkröten können einem hier über die Straße laufen. Es gibt hier viele wilde Schildkröten die wie Kröten auch zum Laichen an einen bestimmten Ort gehen. Dazu müssen sie dann manchmal Straßen überqueren. Dies geht so weit, das zu bestimmten Zeiten eine Warnung an die Autofahrer rausgeht, das man nun auf die Schildkrötenwanderung vorbereitet sein sollte.
Opossum – Beutelratte
Von der Größe sind sie circa so lang wie eine Katze, aber nicht so hoch. Auch wenn diese Tiere nicht wirklich hübsch sind, sie sollen gut für den Garten sein, weil sie Schädlinge wie z. B. Schnecken essen. Allerdings können sie auch Flöhe und Zecken übertragen und sie graben auch gerne nach Leckereien, was man natürlich nicht im Garten haben will.
Porcupine – Stachelschwein
Die Stachelschweine haben ähnlichkeit mit Igeln, sind aber größer. Auch die Stacheln sind wesentlich größer.
Diese Tiere schauen zwar putzig aus, ich würde aber zu Abstand raten, da die Stacheln sehr schmerzhaft sein können und auch schwer zu entfernen sind.
Es wird behauptet die Tiere schießen ihre Stacheln ab, das stimmt allerdings nicht aber die Federkiele lösen sich sehr leicht bei Kontakt.
Skunk – Stinktier
Auch wenn ich hier in Connecticut noch kein Stinktier gesehen habe, weiß ich nur zu gut sie sind hier. Das Stinktier hat seinen Namen aus gutem Grund, sie können einen ekelhaften Geruch verströmen wenn sie sich bedroht fühlen.
Scheinbar verstecken sie sich manchmal unter unserem Auto und verbreiten ihren Geruch sobald wir losfahren.
Skunks sind ziemlich unbeliebt auch wenn sie eigentlich mit ihren Streifen nett aussehen.
Moose – Elch
Ich habe hier in Connecticut noch kein Moose gesehen. Mooses sind ziemlich scheu und bleiben lieber im Wald. Aber auch in Connecticut gibt es einige dieser großen Tiere.
Möwen statt Spatzen
Zum Abschluß dieses Artikels über die Tiere in Neu England, noch eine kleine Randnote. Mir ist hier auch etwas interessantes aufgefallen. In Deutschland ist es ja ein Phänomen das es an den Fastfoodketten (die mit dem großem rotem Buchstaben) immer Spatzen in den Büschen um das Grundstück gibt. Hier in Neuengland gibt es auch Vögel um diese Restaurants, allerdings sind es hier Möwen, auch wenn es weit vom Meer entfernt ist.